19.12.2024
Handwerk: keine Konjunkturwende in Sicht
Umfrage der HWK zum Jahreswechsel
Das Geschäftsjahr 2024 ist für das heimische Handwerk schlechter gelaufen als das des Vorjahres. Die Betriebe sehen auch keine konjunkturelle Wende in Sichtweite. Die Ergebnisse einer Umfrage der Handwerkskammer (HWK) Münster lassen eine Stagnation bis zum Frühjahr erwarten. An der Befragung Mitte Dezember beteiligten sich 630 Handwerksunternehmen aus dem Kammerbezirk. HWK-Präsident Kroos hofft, dass die Lähmung auf Seiten der Politik nach der Bundestagswahl schnell überwunden wird. Er fordert rasch bessere Bedingungen für alle Unternehmen – kleine wie große, auch im Handwerk.
40 Prozent der Umfrageteilnehmer sagen, ihre Geschäfte hätten sich im laufenden Jahr schlechter entwickelt als in 2023. Als vergleichbar bewerten 38 Prozent die Geschäftsentwicklung. 22 Prozent sprechen von besseren Geschäften.
Als größte Herausforderung nannten die Betriebe unverändert die Bürokratie (78 Prozent). Deren Belastung hat während des Jahres sogar zugenommen. Am zweitmeisten fordert der Fachkräftemangel die Unternehmen heraus (54 Prozent). Steigende Einkaufspreise erschweren 53 Prozent die Geschäftstätigkeit. 39 Prozent leiden unter Nachfragerückgängen. Die Energiepreise bilden für 38 Prozent nach wie vor ein Problem, wenngleich es gegenüber dem Vorjahr etwas geringer geworden ist. Die Befragung zeigt auch: Die Investitionsbedingungen und die Digitalisierung sind wachsende Herausforderungen für die Betriebe.
Der Blick auf das erste Quartal im neuen Jahr ist starr: Exakt eine Hälfte der Betriebe ist hinsichtlich der Konjunktur optimistisch, die andere pessimistisch. Vor einem Jahr überwog noch die Zuversicht.
Nach der Bundestagswahl gelte es zügig Vertrauen zurückzugewinnen, so Kroos. Die Betriebe erwarteten vor allem ein entschlossenes Vorgehen beim Bürokratieabbau und bei der Absenkung der Lohnzusatzkosten, Energiekosten und Unternehmenssteuern. Kroos: „Wir brauchen dringend kräftige Wachstumsimpulse durch die Bereitschaft zur Veränderung.“